Allgemeinmedizin

Allgemeinmedizin

Die Fachrichtung rund um die praktische Medizin

 

Definition der Allgemeinmedizin

Die Allgemeinmedizin beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung von jeder Art von Krankheiten sowie der Gesundheitsführung der Patienten, unabhängig des Alters oder Geschlechts, ohne Spezialisierung in einem Teilgebiet.

Geschichte der Allgemeinmedizin

Das Wort „Medizin“ leitet sich ab von lateinisch „ars medicina“ und bedeutet „ärztliche Kunst“ oder „Heilkunde“. Medizinische Praktiken gibt es, seit es Menschen gibt. Die Medizingeschichte beginnt mit den ersten schriftlichen Überlieferungen aus dem Alten Orient, die nicht nur erste Arzneirezepte festhielten, sondern sogar schon rechtliche Regelungen des Arztberufes. Die Krankheitsursache vermutete man seinerzeit noch im Vorhandensein böser Dämonen und strafender Götter, wie es auch in Europa bis weit in die Neuzeit üblich war.

Im Zuge der Aufklärung etablierte sich ein Bewusstsein des allgemeinen Fortschritts in der Medizin. Man schaute nach vorne, forschte, suchte neue Wege und Lösungen, statt sich an seit Jahrhunderten bewährten Methoden zu orientieren. Mittlerweile verstehen Ärzte und Angehörige anderer Heilberufe den Begriff „Krankheit“ analytisch und gehen dabei von einer Funktionsstörung des Organismus aus. 

Aufgabenfelder der Allgemeinmedizin

Der Allgemeinmediziner ist verantwortlich für die Grundversorgung aller Patienten mit physischen und psychischen Gesundheitsstörungen. Die Patienten können akut oder in Langzeittherapie betreut werden. Auch die Prävention und Rehabilitation fallen in seinen Aufgabenbereich. Allgemeinmediziner beraten als erster Ansprechpartner und weisen gegebenenfalls eine fachärztliche Weiterbehandlung zu. So ist der Allgemeinmediziner auch als Lotse im Gesundheitssystem zu verstehen.

Wie jeder niedergelassene Arzt ist der Allgemeinmediziner berufsrechtlich verpflichtet, bei schweren Krankheiten Hausbesuche durchzuführen. Im Idealfall kennt der Arzt den Patienten über Jahre hinweg und somit im Wesentlichen auch seine Lebens- und Krankengeschichte. Dadurch entfällt eine zeitintensive Anamnese und es besteht dadurch oft ein unkomplizierter Zugang zum Patienten, auch bei Konflikten und psychischen Problemen. So genießt der Allgemeinmediziner zusätzlich zur notwendigen Fachkompetenz eine besondere Rolle als Vertrauensperson. Darüber hinaus laufen bei ihm alle relevanten medizinischen Daten eines Patienten zusammen. 

Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die der Allgemeinmediziner behandelt, gehören folgende:

  • Krankheiten des Muskel-, Skelett- und Bindegewebesystems 
  • Atemwegserkrankungen
  • Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Psychische Probleme und Verhaltensstörungen

Tätigkeitsbereich der Allgemeinmedizin

Die Untersuchung des Allgemeinmediziners beginnt mit einer Anamnese. Zu den weiteren praktischen Methoden zählen die

  • körperliche Untersuchung (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation, Funktionsprüfung)
  • Blutdruckmessung
  • Pulsmessung
  • Blutuntersuchung
  • EKG
  • Lungenfunktionstest
  • Sonographie, Doppler-Sonographien
  • Infusions- und Transfusionstherapie
  • Vorsorgeuntersuchung

Allgemeinmediziner lassen sich oft mit einer eigenen Praxis nieder, arbeiten in Krankenhäusern oder auch im öffentlichen Gesundheitswesen, der Arbeitsmedizin oder in der Wissenschaft. 

Es ist zu erwarten, dass die Zahl der deutschen Allgemeinärzte und als Hausarzt niedergelassene Mediziner in den nächsten Jahren weiter deutlich sinkt. Es ist eine bekannte Tatsache,  dass uns ein Arztmangel droht, besonders in ländlichen Gegenden. Wer sich in der Allgemeinmedizin jetzt gut aufstellt, kann sich über stabile Zukunftsperspektiven freuen. Wer sich nicht niederlassen möchte, weil ihm diese Tätigkeit zu zeitintensiv wird, lässt sich mit Facharztvermittlung. de einfach zu seinen eigenen Konditionen vermitteln. 

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