Arztbrief

Arztbrief

Arztbrief: Wichtiges Dokument für die Weiterbehandlung

Ein Arztbrief dient der Kommunikation zwischen zwei Medizinern. Das Verfassen von Arztbriefen ist ein fester Bestandteil der klinischen Tätigkeit und gilt als sehr zeitaufwändig, aber unverzichtbar, um bei einer Überweisung den sicheren Behandlungsfortgang zu gewährleisten. Das Ziel ist es, möglichst übersichtlich und verständlich darzustellen, welche Maßnahmen bisher stattgefunden haben und wie die Erkrankung verlaufen ist. Zu guter Letzt können Empfehlungen für die Weiterbehandlung ausgesprochen werden. 

Ein Arztbrief ist wie folgt aufgebaut: 

  • Einleitung mit Patientenname und -daten, Ort und Zeitraum der stationären Behandlung
  • Diagnosen: Haupt- und Nebendiagnosen beziehungsweise Aufnahmegrund
  • Zusammenfassung der Anamnese: Symptomatik, Vorgeschichte
  • Körperlicher Untersuchungsbefund 
  • Weitere Diagnostik/Befunde
  • Beurteilung und Verlauf
  • Medikation bei der Entlassung
  • Epikrise (optional): Stellungnahme, Fazit beziehungsweise Möglichkeit, eigene Betrachtungen noch einmal darzustellen 

Arztbrief geht direkt an den Patienten

Wurde noch vor rund 15 Jahren der Arztbrief zumeist per Post verschickt, ist es üblich geworden, dass der Patient als „Bote“ fungiert, den Brief also direkt mitnimmt und ihn beim nächsten Arzt vorlegt. Nicht nur ist dies praktikabler, auch die Bedeutung der Patientenmündigkeit hat zugenommen: Die eigene Gesundheit geht schließlich vor allem den Betroffenen etwas an. Mit Einführung der elektronischen Patientenakte ePA, die seit Januar 2021 von den Krankenkassen als App angeboten wird, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, diese wichtigen Dokumente abzuspeichern und damit immer griffbereit zu haben. Wird einem Arzt darauf Zugriff erteilt, kann er sich schnell einen Überblick verschaffen. 

Vollständigkeit des Berichts ist alles

Ein Arztbrief, nach einem Klinikaufenthalt auch Entlassbrief genannt, sollte möglichst zeitnah erstellt werden, sodass der Patient ihn gleich beim weiterbehandelnden Allgemeinmediziner oder Facharzt vorlegen kann. Nicht selten fehlen jedoch noch Befunde, wie zum Beispiel das Ergebnis einer Gewebeprobe. Dann kann sich der Bericht verzögern. Dem Kollegen bleibt nichts anderes übrig, als auf den Bericht zu warten, denn eine gesetzliche Frist gibt es nicht. Fehlt jedoch der Arztbrief und liegen wichtige Informationen etwa bei der Verlegung von einer Klinik in eine andere noch nicht vor, muss telefonisch Rücksprache gehalten werden. 

Die Vollständigkeit und Qualität eines Arztbriefes sind für den weiterbehandelnden Arzt von enormer Wichtigkeit. Wurde er nicht klar formuliert und sind die Informationen unzureichend, so muss der Kollege nachfragen, was für denjenigen sehr ärgerlich ist. Außerdem ist auch die Bedeutung des Arztbriefes als juristisches Falldokument nicht zu unterschätzen. Der Verfasser des Briefes muss nämlich haften, wenn das Schriftstück fehlerhaft oder unvollständig erstellt wurde und es daraufhin zu Behandlungsfehlern mit Schaden für den Patienten gekommen ist. Tatsächlich kritisieren laut einer Umfrage des der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf fast alle Hausärzte (98,5 Prozent) die Qualität der Arztbriefe, die sie erhalten. Diese seien oft schlecht verständlich, unstrukturiert, fehlerhaft, zu vage oder missverständlich geschrieben. Mitunter würden Abkürzungen verwendet, die dem Adressaten nicht geläufig seien. Fast alle befragten Mediziner gaben an, schon einmal Fehlinformationen bekommen zu haben. Die Wissenschaftler vermuten, dass häufig Textbausteine von Brief zu Brief herüberkopiert werden, um Zeit zu sparen. Denn genau da liegt das Problem: Der Zeitaufwand für administrative Tätigkeiten der Krankenhausärzte steigt stetig, sodass diese oftmals überlastet sind und ihnen verstärkt Fehler unterlaufen. Dadurch steigt jedoch auch der Aufwand für die weiterbehandelnden Mediziner: Hausärzte lesen im Schnitt täglich drei bis zehn Arztbriefe. Müssen sie aufgrund von fehlenden Daten noch einmal telefonisch nachfragen, so geht auch ihnen wertvolle Zeit verloren. Umso wichtiger, dass sie sich auf den Inhalt des Dokuments verlassen können.

Forderung: Qualität der Arztbriefe verbessern

Ein Arztbrief sollte Facharztstandard erfüllen. Im Krankenhaus wird er in der Regel vom Arzt in Weiterbildung erstellt und anschließend vom Oberarzt oder Chefarzt begutachtet und gegebenenfalls korrigiert. Ein Arztbrief dient bis zu einem gewissen Grad als eine „Visitenkarte“ eines Arztes, einer Praxis oder Klinik. 
Zur Verbesserung der Qualität wird gefordert, dass das Verfassen von Arztbriefen in Fort- und Weiterbildung mehr Platz eingeräumt wird oder spezielle Schulungen dieser Schreibarbeit dienen. Da sie gewöhnlich von Assistenzärzten verfasst werden, die wenig Anleitung dazu erhalten haben, gewöhnen sich diese oftmals einen mangelhaften Stil an. Dieser kann verbessert werden, indem man den Arztbrief diktiert. Mündlich wird zumeist sehr viel verständlicher und prägnanter formuliert.

Folgende Regeln gilt es beim Schreiben eines Arztbriefes noch zu beachten: 

  • Vermeiden eines pseudo-juristischen, gestelzten Stils mit vielen Substantivierungen und „Blähwörtern“
  • Eindeutige Formulierungen statt und langer, verschachtelter Sätze
  • Keine Abkürzungen, die nicht gängig oder mehrdeutig sind
  • Für klar verständliche Übergänge sorgen

Nicht zuletzt gewährleistet ein gut geschriebener Arztbrief die Patientensicherheit. Umso mehr lohnt es sich, eigene Defizite bei der Erstellung zu erkennen und sie bestmöglich zu beheben. Übung macht eben den Meister – auch bei ungeliebtem Papierkram.

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